Kursfahrt nach Athen
Das 12. Jahr Schule bedeutet an unserer Schule auch eine Zeit der Kursfahrten. Der Geschichtsleistungskurs rund um Herrn Reiter reiste deshalb nach Athen.
Besonders wurde die Fahrt auch deshalb, da wir – mit finanzieller Unterstützung vom Deutsch-Griechischen Jugendwerk – die Tage meistens zusammen mit Schülerinnen und Schülern des athenischen Gymnasium Kallithea verbrachten. Bereits im Frühling hatten sie Berlin und das Andreas-Gymnasium besucht.
So verbrachten 9 Schüler (Bruno, Frederik, Taro, Mia, Clementine, Marian, Taro, Henning, Ella, Friedrich) 5 Tage in der griechischen Hauptstadt. Die Tage waren gefüllt mit Museumsbesuchen und geschichtspolitischen Vorträgen zur antiken und modernen Demokratie, dennoch gab es für alle genügend Zeit, um die konstanten 30°C zu genießen.
Schon der Empfang in Athen war sehr freundlich und herzlich. Nachdem wir am Sonntag gelandet und zum Hotel fuhren, warteten dort bereits 2 Lehrkräfte der Athener Schule und führten uns in ein griechisches Restaurant. Am Montag folgte direkt ein absolutes Highlight der Fahrt. Zusammen mit den Athener Schüler:innen und Lehrkräften ging es mit einer Fähre auf die in der Nähe liegende Insel Ägina. Eine Insel, die vor allem für ihre Pistazien bekannt ist. Nach dem Besuch von 2 Kirchen und dem Anblick orthodoxer Kunst ging es mit dem Bus zur ersten antiken Tempelanlage der Woche, zum Aphaiatempel.
Der Dienstag und Mittwoch standen dann im Schatten der größten Attraktion in Athen. Der Besuch der Akropolis und dem anliegenden Museum brachte eine neue Sichtweise auf das Symbol der Stadt und die damit verbundene antike Demokratie. Besonders unter Perikles gewann Athen einen enormen politischen und kulturellen Aufstieg. Berühmtheiten wie Sokrates, Platon, und Aischylos waren Zeitgenossen. Jedoch wurde deutlich, dass die erste direkte Demokratie und ihre Repräsentationen auch immer mit Ausgrenzung und Macht in Verbindung zu bringen ist (Frauen, Sklaven). Diese Bauwerke „in echt“ zu sehen und nicht nur auf Bildern in Schulbüchern, war eine unglaubliche Erfahrung für uns. Neu für uns war die Information, dass viele Statuen und Figuren der Tempelanlagen von europäischen Großmächten im 19. Jahrhundert gestohlen wurden und noch immer um die Rückgabe gerungen wird.
Am Mittwoch besuchten wir die Schule der freundlichen Gastgeber, wo wir dann u.a. auch tanzen lernten (diese Fähigkeit brauchten wir später noch) und einen Einblick in das Alltagsleben der griechischen Jugendlichen bekamen. Zum Abschied traf man sich in einer Taverne wieder und sollte nun das Gelernte anwenden. Ein Abend, der die letzten Tage im Allgemeinen sehr gut zusammengefasst hatte und den Erfahrungen einen schönen Abschluss gab.
Der Donnerstag wurde auch genutzt, um in die moderne Geschichte Griechenlands zu schauen. Einmal in die Zeit nach der Trennung vom Osmanischen Reich und einmal in die Diktatur der späten 1960er Jahre. Es wurde deutlich, dass Athen zwar die Demokratie „erfunden“ hat, sie aber deswegen – in Griechenland wie in Deutschland – nicht als selbstverständlich wahrgenommen werden kann. Immer wieder muss sie verteidigt und durch (eigene) politische Partizipation ge- und erlebt werden.
Die Kursfahrt nach Athen war für uns Schüler:innen eine wundervolle Erfahrung. Auch mit den Lehrkräften verbrachte man eine tolle Woche, die Erinnerungen und Wissen hinterließ, für die jetzt gar nicht genügend Platz und Zeit da ist, um sie zu erzählen.
Besonderer Dank gilt außerdem Herrn Panagiotis Giatras, seinen Kolleginnen und seinen Schüler:innen, die uns vor Ort nicht nur sehr gastfreundschaftlich betreuten, sondern uns ein tolles Programm ermöglichten. Dadurch gewannen wir nicht nur mehr Möglichkeiten und Insider-Infos über Athen, sondern es entstanden auch persönliche Beziehungen und Verbindungen über die Kursfahrt hinaus.
(Henning K. & Friedrich S,, Q3)