Die Kindernothelfer:innen auf der internationalen Jugendkonferenz in Duisburg
Aab o hawa ki tabdili aur is ke asarat – Das ist Urdu, die Amtssprache in Pakistan, und heißt: Der Klimawandel und seine Folgen.
Wo sollen wir beginnen? Wie wird unsere Zukunft sein?
Derartige Fragen häufen sich allemal im Kontext der so beherrschenden Thematik.
Wir als Schüler*innen stehen in besonderer Verantwortung zu der Frage des Handelns gegen die menschenverursachte Erderwärmung. Auch als Schule sei es eine Verpflichtung, einen kleinen, jedoch entscheidenden Beitrag zu jenem Ziel zu leisten.
Entsprechend nahmen im September einige Andreaner*innen an der dreitägigen internationalen Jugendkonferenz der Kindernothilfe in Duisburg teil.
Zweck der Veranstaltung war es, mit jungen, aktiven Menschen aus aller Welt die Zukunft unseres gemeinsamen Planeten zu formen und mit Ideen und entstandenen Projekten, eigene politische Anreize für einen besseren Umgang mit der Erde zu konstituieren. Neben der Perspektive europäischer Schüler*innen wie wir, kamen ebenso Aktivisten aus Südafrika und Pakistan zusammen. Wir alle wurden dabei von Etta (10.1) und Lynn (Abi-Jahrgang 2022) angeleitet. Es war ein Wochenende von Schülern für Schüler und die Andreaner:innen in der Moderation sorgten stets für gute Laune und Spaß.
Nach einem selbst gestalteten Kennenlernspiel begann am Freitagnachmittag bereits der inhaltliche Teil mit einem Input zum Thema „Klimagerechtigkeit global“. Der Großteil der Menschen ist zwar im Bewusstsein, beispielsweise mit dem eigenen Konsumverhalten ein Schritt in Richtung Klimafreundlichkeit zu machen, wenige wissen aber, was mit den Schäden an unserer Erde tatsächlich einhergeht. Denn neben den Konsequenzen hierzulande bestehen an anderen Orten gravierendere Verhältnisse, vor allem in Entwicklungsändern und Regionen, die wirtschaftlich bereits angeschlagen seien und nun durch verheerende Naturkatastrophen an das Existenzminimum gezogen werden.
Und exakt diese Missstände wollten wir während der nächsten beiden Tage in den Vordergrund stellen, zuerst bedarf es jedoch etwas Bekanntschaften-Schließen bei Pizza und Limonade… und nicht zu vergessen: Ein herausfordernder Tanzworkshop mit Thula, dem Koordinator der Organisation „Youth for Christ“ in Südafrika, stand bevor.
Am nächsten Morgen ging es weiter. Als Einstieg führten uns zwei junge pakistanische Schüler vor Augen, welche katastrophalsten Zustände derzeit in ihrer Heimatstadt in Nordpakistan vorzufinden sind, geprägt von Dürren, extremer Hitze und Überschwemmungen.
Mit diesem Gedanken aus der bestimmenden Vorstellung von Zeynab und Fateh wurden alle Anwesenden der Juko in die erste Seminarphase entlassen. Zu Auswahl standen verschiedenste Tätigkeitsbereiche, vom Herstellen klimafreundlichem Grafits bis zum Mitwirken an eigenen politischen Petitionen, „Make them listen“ nannte man diesen Workshop.
Ein Projekt entpuppte sich sogar als „süße“ Überraschung: Gemeinsam mit den ansässigen Köchen des Jugendzentrums in Duisburg kreierten einige Schüler*innen eine überaus ansprechende vegane Torte mit der Aufschrift „There is no planet B!“.
Gemäß diesem Impuls trugen wir uns die Resultate der Arbeitsgruppen in kreativen Schaubildern vor. Man könnte durchaus von einem „Theater der Kindernothilfe“ sprechen.
Genauso beschwingt ging es zum Karaoke und dem letzten Abend mit den Mitgliedern der Konferenz weiter.
Anknüpfend fanden Sonntagvormittag letzte Seminare statt, diese wie zuvor den Geist der Kindernothelfer zur Klimagerechtigkeit erwecken sollten. Hervorzuheben sei ein Workshop zu Kommunikationsstrategien bei Kontakt mit den Klimawandel relativierenden Aussagen und Parolen wie „alles Panikmache!“.
Neben dessen planten weitere Teilnehmer ein selbst produziertes Kurzvideo, in dem unser großer Schwerpunkt Klimawandel und dessen Folgen nochmal künstlerisch ausgedrückt werden.
Die jungen „Politiker“ aus dem Petitionsseminar blieben ebenfalls nicht untätig. Inzwischen einigte man sich auf drei konkrete Anträge, diese im weiteren Verlauf ausgearbeitet wurden.
Nachdem sich die gesamte Teilnehmerschaft voneinander verabschiedete, erwiesen sich bereits erste Erfolge. Rund einen Monat nach der Formulierung der ersten Petition für mehr Klimagerechtigkeit stand fest, dass diese ihren Weg bis in die UN-Klimakonferenz gefunden hat. An genau dieser Stelle spiegelt sich das Leitbild unserer Kindernothilfe wider: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!“
Im Rahmen der Jugendkonferenz waren wir es, die mit kleinen Schritten den Begriff der Klimagerechtigkeit stückweise veränderten…
(Elias, 10.1)