Grachtenfahrt, Fahrradfahren, Amsterdam! – Gibt es denn Schöneres?
Genau diese Möglichkeit erhielt unser Geografie-Leistungskurs zu Beginn der Q3. Doch wo fangen wir am besten an zu erzählen?
Am 29.08.2022 ging unsere Bahnreise um 08:52 in Spandau los. Zu unserem Pech streikte die niederländische Bahn in dem Zeitraum unserer Anreise, was für uns bedeutete, dass wir mehrere Male umsteigen mussten. Dennoch behielten Frau Kleinhans, unsere Tutorin, und Herr Brett einen kühlen Kopf und navigierten quer durch Deutschland bis nach Amsterdam.
Die Aufregung war bei jedem zu spüren, trotz der Müdigkeit.
Um ca. 16:45 Uhr kamen wir in unserem Hostel, „Hostel Stayokay Oost“, in Amsterdam Centraal an. Zugegebenermaßen waren die Zimmer und das Essen für ein Hostel wirklich gut, man konnte wirklich nicht meckern. Worüber man teilweise aber meckern durfte, waren die Lebensmittelpreise, welche teilweise deutlich teurer waren als in Deutschland, besser gesagt Berlin. Denn wie einigen sicher bekannt ist, ist Berlin eine der günstigsten Städte, was Lebensmittel und Mahlzeiten betrifft.
Nachdem wir uns in den jeweiligen Zimmern eingerichtet und sortiert haben, haben wir uns vor dem Hostel getroffen, um auf der Terrasse einen der fünf Vorträge zu hören.
Auf Kursfahrten fährt man nicht, wie auf Klassenfahrten in der SEK I, „nur zum Urlaub machen“ in andere Städte oder Länder. Man muss eine schulische Leistung erbringen, in unserem Fall ein Gruppenvortrag über Themen, die Amsterdam betreffen.
Am Montag haben wir einen Vortrag von zwei Menschen über den „Überblick der Stadtgeografie Amsterdams“ gehört. Danach hatten wir endlich Freizeit und konnten auf eigenem Fuß, mit unseren Metrokarten, Amsterdams Innenstadt erkunden. Ich persönlich bin mit ein paar Mitschüler*innen Pommes essen gegangen, da wir in unserem Hostel nur das Frühstück inbegriffen gebucht hatten, um unsere Woche flexibler gestalten zu können.
Leider litt das Zimmer, in dem ich mich auch befand, unter diversen Magen-Darm-Problemen. Doch das hielt uns alle nicht davon ab, Amsterdam in allen Zügen zu genießen! 🙂
Jeder Tag hielt einen neuen Programmpunkt bereit. Am Dienstag machten wir, nach dem ausgewogenen Frühstück im Hostel, eine einstündige Grachtenfahrt. Grachten sind Kanäle bzw. befahrbare Wassergräben, die in den ganzen Niederlanden und auch Belgien zu finden sind. Durch die Grachtenfahrt bekamen wir einen größeren Eindruck davon, was Amsterdam alles zu bieten hat. Zu unserem Glück spielte das Wetter so gut mit, dass wir uns auf das Heck des Bootes setzen konnten und die Sonne genießen konnten.
Nach der Grachtenfahrt gab es eine einstündige Mittagspause. Daraufhin trafen wir uns am Hauptbahnhof, um den nächsten Programmpunkt zu starten: eine Actionbound Stadtrallye!
Mithilfe dieser Stadtrallye entdeckt man die weitreichenden Facetten, die Amsterdam zu bieten hat. Ich konnte leider, aufgrund von Magen-Darm-Problemen, nicht an der Rallye teilnehmen. Meine Mitschüler*innen haben sich aber auf die Suche nach den Checkpoints gemacht, um so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Währenddessen warteten Frau Kleinhans, Herr Brett und ich vor der Ziellinie auf die Teams und genossen Kaffee und Tee.
Ungefähr 2 Stunden später trafen sich alle Teams am Ziel, vor dem Heineken Museum. Müde und erschöpft vom Laufen machten wir uns mithilfe der Tram, welche neben dem Fahrrad das meist genutzte Transportmittel ist, auf dem Weg zurück ins Hostel, um den zweiten Vortrag über den „Tourismus in Amsterdam“ zu hören. Wie bereits am Montag, hatten wir danach wieder Freizeit und nutzten die Zeit wieder, um weiter Amsterdam zu erforschen.
Am Dienstag mussten wir etwas früher aufstehen, da wir diesmal etwas weiter fahren mussten. Es ging für uns in das historische Dorf Zaanse Schans (ausgesprochen Zaahnze Srans). Ungefähr zwei Stunden lang erkundeten wir das historische Dorf. Bevor das allerdings stattfand, hörten wir zu Zaanse Schans einen Vortrag. Das Dorf ist für seine Landschaft und seine Windmühlen bekannt, die im Übrigen in Persona noch schöner aussehen als auf Bildern.
Die Mittagspause zog sich am Mittwoch über zwei Stunden hinweg. Nach der Mittagspause machten wir uns als Kurs, in kleinen Gruppen, auf dem Weg zu dem neuen Programmpunkt. Dieser Programmpunkt lag mir persönlich am meisten am Herzen. Das Anne Frank Museum. Das Museum bestand aus zwei Teilen. Eine Ausstellung mit Leitfaden und dem Hinterhaus selbst, in dem sich Familie Frank, Familie van Pels und Fritz Pfeffer für 761 Tage vor den Nationalsozialisten versteckten. Für meine Mitschüler*innen und mich war dies eine sehr emotionale Ausstellung, wonach wir etwas Zeit benötigten, um das Gesehene zu verarbeiten.
Am letzten Tag in Amsterdam ging unsere Reise nach Den Haag, wo sich der internationale Gerichtshof und der Königspalast der Niederlande befinden. Den Haag ähnelt vom Aussehen nicht wirklich dem von Amsterdam. Während in Amsterdam viel Backstein verwendet und verbaut wurde, wurde in Den Haag auf Beton und viel Stahl gesetzt.
Den Haag ist eine wundervolle Stadt, mit vielen verwinkelten Gassen und Grachten.
Auch hier hörten wir zwei Vortrag, den vierten und fünften Vortrag, über die Stadtgeografie Den Haag und über den internationalen Gerichtshof. Der einzige richtige Programmpunkt in Den Haag war der Besuch des Besucherzentrums des Friedenspalasts. Mit einem Audioguide wurden wir optimal durch die Ausstellung geführt. Am Nachmittag ging es für uns zurück zum Amsterdamer Hauptbahnhof. Zum Abschluss unserer Kursfahrt haben wir uns im Vorfeld dazu entschieden, gemeinsam Pfannkuchen essen zu gehen. Der ganze Kurs und Frau Kleinhans mit Herrn Brett machte sich auf den Weg in das Restaurant und genoss die Spezialitäten.
An unserem letzten Abend schlenderten wir durch Amsterdam, aßen Eis und beobachteten die Boote auf den Grachten.
Am Donnerstagabend packten wir bereits unsere Koffer und bereiteten uns auf die Abfahrt vor. Alle hatten eine wundervolle Zeit in Amsterdam (bis auf den Magen-Darm-Infekt natürlich 🙂 ) und waren traurig, dass die Woche so schnell vorbeigegangen ist.
Freitag früh machten wir uns mit unserem Gepäck auf den Weg zum Hauptbahnhof. Dieses Mal streikte keine Bahn und wir konnten vom Hauptbahnhof bis Spandau durchfahren. Im Vergleich zur Hinfahrt redeten wir kaum miteinander, sondern schliefen fast alle die komplette Zugfahrt durch. Um 17:18 Uhr kamen wir in Spandau an und alle machten sich individuell auf den Weg nach Hause.
Ich glaube, ich kann im Namen des Kurses davon sprechen, dass wir uns die Kursfahrt nicht besser hätten vorstellen können. Durch die Planung von Frau Kleinhans gab es kaum Probleme mit dem Programm oder ähnlichem. Auch wenn wir uns recht kurzfristig für eine Kursfahrt entschieden haben, ich bzw. wir hätten uns keine bessere Destination vorstellen können.
Für Jeden, der überlegt, Amsterdam zu erkunden: Es lohnt sich zu 100 %!
(Josephine J., Q3)