Kunst-Exkursion ins Jüdische Museum – “Die Auflösung gewohnter statischer Verhältnisse”
“Form follows fantasy” – auf den Spuren des Dekonstruktivismus begab sich der Kunst LK von Frau Weißler am 30.5.2022, mit dem Ziel diesen näher kennenzulernen am Beispiel des Jüdischen Museums in Berlin.
Der Dekonstruktivismus ist ein sehr schöpferischer, oftmals spektakulärer und ausdrucksstarker Architekturstil. Hierbei ist der spielerisch leichte Umgang mit architektonischen Elementen, ihre Fragmentierung (Zerteilung) und autonome Gebäude, die im Kontrast zu ihrer Umgebung stehen kennzeichnend. Dadurch wirken dekonstruktivistische Gebäude oftmals instabil, asymmetrisch oder eigenartig und spannend.
Unsere Exkursion startete mit einer kleinen Führung durch prägnante Orte innerhalb des jüdischen Museums beginnend mit dem Entlanglaufen an der “Achse der Kontinuität/des Exils”. Das ist einer der Flurteile, welcher uns durch die dunkle Farbgebung und die Lichter, die als Streifen an der Decke verliefen sofort abholte und emotional in die Thematik des Jüdischen Museums katapultierte. Das wurde auch durch das Raumgefühl verstärkt, man fühlte sich aufgrund der langen schiefen Böden desorientiert und eingeengt, da die Gänge immer enger werden. Unser erster Stop war am sogenannten “Turm der Vernichtung/Turm des Holocausts”, der dunkle Raum hat riesig hohe Wände und die einzige Lichtquelle befindet sich oberhalb des Raumes, in der Spitze des geometrisch geformten “Turms”. In diesem Raum war eine sehr andächtige und bedrückende Stimmung und die Ausweglosigkeit wurde einem sehr stark verdeutlicht. Das Spiel mit unser Wahrnehmung ist auch ein wichtiger Punkt der Konzeptgestaltung des Jüdischen Museums und des Dekonstruktivismus generell. Weiter ging unsere kleine Führung in den “Garten des Exils”, in welchem wir erneut von einer Welle der Desorientierung erfasst worden sind durch den sehr schiefen Boden und den ebenfalls schiefen hohen Betonpfeilern. Anschließend haben wir draußen im Garten kurz unsere Gefühle während der Führung, die Baubesonderheiten und unsere Interpretation einiger Gebäudeteile besprochen. Abgerundet wurde die Exkursion durch den Vortrag von Antonia, Nina und Leah über Dekonstruktivismus.
Insgesamt war der Besuch im Jüdischen Museum, gekoppelt mit dem Einstieg in den Dekonstruktivismus eine tolle Erfahrung, die das Interesse unseres ganzen Kurses geweckt hat. Dadurch, dass wir dieses Thema live und vor Ort entdecken konnten bereitete es viel mehr Spaß und man hat die Grundgedanken und Merkmale des Architekturstiles gleich viel besser verstanden. Uns hat es sehr viel Spaß gemacht und die Empfehlung an euch: geht doch auch einfach Mal ins Jüdische Museum und schaut wie viele Merkmale des Dekonstruktivismus ihr erkennt.
Mia Q. (Q2)