Exkursion zur Gedenkstätte Sachsenhausen
Am 09. September hat die Klasse 10/1 die Gedenkstätte in Sachsenhausen besucht. Das Ziel der Exkursion war, dass die Schüler:innen Eindrücke und Informationen aus dem ehemaligen Konzentrationslager im Norden Berlins mitnehmen.
Am Morgen des vergleichbar warmen Donnerstages liefen wir vom Bahnhof in Oranienburg zur Gedenkstätte. Aum des 1,7 km langen Weg haben wir uns ein Denkmal angeschaut, welches auf die Todesmärsche der KZ- Inhaftierten Richtung Ostsee ab 1944 hinwies. Am Besucherzentrum haben sich alle Interessierten die Ausmaße des ehemaligen KZs mithilfe von Modellen verdeutlichen können und es gab noch einmal die Möglichkeit, bevor wir über die Lagerstraße das Haupttor des Lagers erreichten. Gegenüber dem neuen Museum haben wir uns Zeitzeugenberichte angehört, welche die unglaublichen Zustände im KZ charakterisierten.
Nachdem wir das „Arbeit macht frei“- Tor durchschritten hatten, folgten wir Herrn Platz auf den Appellplatz. Auf einem holperigen Weg, den auch wir passierten, mussten damals Insassen barfuß Soldatenschuhe einlaufen. Auch hier verdeutlichten Berichte von Zeitzeugen die Umstände der Arbeit und des Alltags im Konzentrationslager. An einer Gedenktafel am ehemaligen Standort des Galgens haben wir uns in kleine Gruppen eingeteilt und erkundeten das dreiecksförmige Lager mit den sogenannten „Judenbaracken“, dem Zellenbau und den Museen auf eigene Faust. Aufgrund von Corona hatten leider nicht alle Baracken auf, jedoch reichten die Hütten, die offen hatten, aus, um die Geschichte der Zeit und die Bedeutung dieses Stützpunktes in Sachsenhausen zu erzählen.
Die Möglichkeiten, sich über den Widerstand und die Verhältnisse im Lager zu informieren, haben alle in Anspruch genommen. Nach anderthalb Stunden haben wir uns in der Nähe der „Station Z“ versammelt, um im Klassenverband diesen Teil des Lagers zu besichtigen. Im Anschluss notierten alle ihre Eindrücke und Fragen.
Jeder machte sich seine Gedanken, die er mit auf den Nachhauseweg nahm. Welche Nachwirkungen hat das „Vorbild“-Lager Sachsenhausen für Deutschland und die Welt? Wie passen in Baracken so eine gewaltige Zahl von Menschen hinein? Warum haben große Unternehmen die Zwangsarbeit von Häftlingen in ihren Betrieben zugelassen? Warum sind so enorm viele Menschen umgebracht worden? Warum so grausames Handeln?
Mit den Erfahrungen der Exkursion wurden wir nach dem gemeinsamen Weg zum Bahnhof Oranienburg entlassen.
(Oscar, 10.1)
Eindrücke der Klasse 10/1 von der Gedenkstätte „Ehemaliges Konzentrationslager Sachsenhausen„
- Das Schockierendste für mich waren die waren die Zeitzeugenberichte.
- Ich konnte es nicht glauben. Unvorstellbar. Grausam. Brutal. Beängstigend. Schockierend. Bedrückend.
- Was mir am meisten Angst machte, war der Gedanke, dass es ganz normale Menschen waren.
- Ich konnte ihre Angst verspüren. Selbstmord als einzige Lösung?
- Irgendwie fühlte ich mich schuldig, hilflos und ohnmächtig.
- Unsere Gesellschaft muss vorsichtig sein, damit sich das nicht wiederholt.
- Abscheu, Ekel, Angst, Trauer, Fassungslosigkeit, Unmenschlichkeit.
- Wie kann man das nur aushalten?
- Es bringt mich dazu, über Opfer und Täter nachzudenken.
- Heute wirkt es sehr friedlich.
- Die Station „Z“ war zutiefst bedrückend.
- Wie kann es sein, dass Menschen dazu in der Lage sind?
- Ich spüre ein Stück „Leere“. Vielleicht ein Selbstschutz?
- Ich sollte mein Leben mehr schätzen.