Pokalflut zum Saisonende
Traditionell zum Schuljahres- und gleichzeitigem Saisonende findet die Berliner Schulschachmeisterschaft der Spieler ohne Verein statt. Wie der Name schon sagt, dürfen nur Spieler daran teilnehmen, die nicht in einem Verein gemeldet sind. Da das Berliner Schulschachgeschehen im Normalfall von Vereinsspielern dominiert wird, kommt hier also auch mal die erweiterte Spitze in die Preisränge. Damit hatten unsere AG-Spieler ihren großen Auftritt. Als „kleine Vorbereitung“ hatten wir die Deutsche Meisterschaft in den WK M und III, sodass unsere Spieler top in Form waren. Außerdem kam der Heimvorteil hinzu: Das erste Mal konnte die Berliner Meisterschaft im A-Gym ausgerichtet werden, wobei alle Spieler in zwei Tagen in die Aula passten. Quasi ideale Bedingungen für die Andreianer.
Am ersten Tag waren die ganz Kleinen aus den Klassenstufen 1 und 2, den Klassen 5 und 6 sowie die Klassenstufen ab 10 am Zug. Von uns dabei waren Vincent und Moritz aus der 10.1, sowie Lara (8.1) und Lola (7.1), die sich schonmal für den kommenden Tag warm spielten. Bei den Kleinen waren es Yannick und Leo V. aus der 5.1. Erfreulich ist v.a. Vincents Abschneiden, der nach ein paar Wochen Training in der AG schon auf 4 Punkte aus 6 Spielen kam. Er wird bester Andreianer und holt die Bronzemedaille bei den 10.-Klässlern. Moritz holt 3 Punkte – 50% sind für das erste Turnier voll in Ordnung. Erfreuliches auch von den Mädels: Lola wird mit ebenfalls 4 Punkten zweitbeste Spielerin vor Dauerkonkurrentin Ashley von der Katholischen Schule St. Marien, die am nächsten Tag noch eine Rolle spielen sollte. Die Goldmedaille verpasst sie mit einem halben Buchholzpunkt denkbar knapp, wobei es vor der letzten Runde hier noch nach einer gemütlichen 3,5 Buchholz-Führung aussah. Lara fängt stark an mit einem überraschenden Sieg gegen Ashley, doch es war nicht ihr Tag. Zwei Punkte am Ende sind zu wenig und entsprechen nicht ihrem Leistungsstand. Aber man darf ja auch mal schlechte Turniere spielen.
In der 5. Klassen waren wir arg gespalten. Yannick fing mit einem starken Sieg an, allerdings sollte es sein einziger Punkt bleiben. Leo V. hingegen fing mit einer Niederlage an, holte dann aber noch 4 aus 5. Am Ende reicht es für Platz 10. Mit mehr Training wäre da evtl. mehr drin gewesen.
Der zweite Tag sollte deutlich mehr Edelmetall bringen. Unsere Hoffnungen lagen auf den Deutsche-Meisterschaftsveteranen David (9.1), Jimi, Kurdo (beide 9.2) und Kristian (8.1). Sie starteten in der Wettkampfklasse der 7. bis 9. Klasse. Dazu gesellte sich Kimi (9.1). Bei den Mädels sollten es Lara (8.1) und Lola (7.1) richten. Außenseiterchancen bestanden bei Magda (11).
Bei den Jungs zeichnete sich frühzeitig ein Wettkampf unserer drei Top-Leute (Kurdo, Kristian, David) gegen das Herder-Gymnasium ab. So konnte Kurdo bereits in Runde zwei die Vorentscheidung fällen, indem er gegen den Herderianer Spitzenspieler Andi Guo gewinnen konnte. Danach ließ er nichts mehr anbrennen, schob noch ein Sicherheitsremis gegen David ein und gewann ansonsten alle weiteren 5 Partien, sodass er mit 6,5 Punkten aus 7 Partien die Gesamtwertung der 7. bis 9. Klasse gewann. V.a. den Herderianern bereitete er Kopfschmerzen, die einige starke Spieler gegen ihn aufboten. Andi wurde am Ende übrigens verdient Zweiter. Gesamtdritter wurde David, der allerdings – keine doppelte Preisvergabe – lieber den Pokal für den ersten Platz der 9. Klasse nahm. Er verlor neben dem Remis gegen Kurdo nur einmal und holte also 5,5/7. In dieser Wertungsklasse holte am Ende Jimi noch die Bronzemedaille. Er ist mit seinem Turnier nicht zufrieden und fing schwach an, konnte sich dann aber nach vorne kämpfen. Die Medaille am Ende ist schön, er hatte sicher mehr erwartet. Das nächste Turnier läuft wieder besser. Ein weiterer Pokal geht an Kristian: Er gewann die Wertung der 8. Klasse und wurde Gesamtvierter. Übrigens holte er die größte Buchholz, hatte also die stärksten Gegner. Mit seinem Turnier kann er zufrieden sein. Erwähnt sei noch Kimi, der mit 4 Punkten und Platz 17 ein gutes Turnier spielte und deutlich im oberen Bereich landete, aber im Vergleich mit den anderen trainierten DSSM-Teilnehmern hinterherhing.
Platz 1, 3 und 4 bleiben im Andreas-Gymnasium, nach dem guten Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften kommt hier ein gelungener Saisonabschluss der Jungs. Hier gibt es noch den dazugehörigen und lesenswerten Bericht vom Herder-Gymnasium.
Ähnlich läuft es bei den Mädels. Die Hoffnungen lagen bei Lola und Lara. Lara hatte sich von ihrem Turnier am Vortag erholt und spielte wieder im gewohnten Bereich, Lola setzte ihr starkes Spiel vom Vortag fort. Doch während bei den Jungs fast alles reibungslos lief, war bei den Mädels trotz guter Partien der Wurm drin. Während man bei Dauerkonkurrentin Ashley den Start-Ziel-Sieg erwartete, der auch kam, zeigten sich die Spielerinnen des Hertz-Gymnasiums ungewohnt stark und wiesen unsere Mädels in die Schranken. Und so verpassten unsere beiden Spitzenspielerinnen die ersten drei Plätze im Gesamtklassement zugunsten der Genannten. Immerhin wurde Lara Gesamtvierte und gewann die Wertung der 7. bis 9. Klasse. In eben jener Wertung wurde Lola dritte und nahm zumindest noch den Pokal nach Hause. Magda wurde sogar Dritte bei den „Großen“ der 10. bis 12. Klasse. Sie holte mit 4 Punkten nur einen weniger als die anderen beiden.
Ein erfolgreicher Saisonabschluss, der sich im nächsten Jahr wohl nicht so wiederholen wird, da die meisten Erfolgsspieler(innen) nun in den Verein eintreten (müssen), um sich adäquat weiterentwickeln zu können.
(Hr. Sill)